das seil
es gibt da einen mann,
der zieht an einem seil das er nicht halten kann
er zieht und zieht doch sieht das ende nicht,
verwerflich wunsch mach dass es bricht!
als er nun so ans aufgeben denkt,
zufällig seinen blick auf eine ameis lenkt.
mit welcher müh sie nadel schleppt,
sie mit kraft durch engen zwingt und hebt!
doch eins er nicht verstehen kann,
warum die müh wenn, viele nadeln näher dran?
hallo kleine sag schon sprich, warum der lange weg,
warum linderst du deine Qualen nicht?
darauf die selbe: ich zog los die eine, die perfekte zu finden,
gefahr und müdigkeit galt s zu überwinden.
ich frohr und lernte mich zu kleiden,
freund zu ehren, feind zu meiden.
der morgendliche tau mich labte,
der felsen meine sohlen schabte.
zum schwitzen ich zu müde war,
der Qual ich nun erlag
mein blick so in gegend schweifte,
und meine ersehnte nadel streife!
die eine wahre, die perfekte,
plötzlich meine gierde weckte.
behutsam pirschte ich mich näher,
doch je näher desto zäher
der letzte zentimeter schier unvergänglich,
die Nähe, ach wie unerträglich!
da sprang ich vor und packte zu,
entriss sie ihrer steifen ruh!
die reise sie nun mit mir teilte,
meine qualen sie stetig heilte!
an nichts lies ich s ihr fehlen,
wärmte sie, lies sie nicht stehlen
doch eines tages im reisend fluss,
anstell des lebens ich von ihr mich trennen musst.
das ufer ich aus glück erreichte,
lebendig aber plaite
drauf der mensch nun, wunde hände schon vom tau,
nun hast du sie wieder, deine ..."frau"
diese nadel da du meinst? die kleine sprach
und vor lachen halbtot niederbrach
die hab ich grad da vorn gefunden,
über sie fallend, meine leere ich überwunden
er knapp drauf verstört erneut,
warum der aufwand? wenn sie nichts bedeut?
sie ist nun mein begleiter,
erzählt von meinem weg und macht mich heiter
der weg? du hast sie, die eine, doch verlohren?
musst er gleich wieder bohren
in der tat wär ich gelaufen damals nicht ,
ich kennte wahre schönheit nicht
femde länder, ja qualen, freiheit mir fremd
doch fühlt ich heut mich gar noch beklemmt
die ameis so den hut ihm schwenkte,
den blick weit in die ferne lenkte
da stand er nun, der hühne,
allein, verwirrt auf seiner bühne
die kleine beneidend, tat er, was ihm bekannt,
zog weiter, blutig, hand um hand.
doch sollt es ihm entgleiten,
er wüsst ein neues in der weiten...